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Wie sich der HSV selbst zerstört

15.02.2014 14:34

 

Wütende Fans, weinende Spieler und überforderte Führungspersonen. Beim Hamburger SV hat sich die Lage nach der letzten Bundesliga-Niederlage (0:3) gegen die Aufsteiger des letzten Jahres Hertha BSC brisant zugespitzt. Die sechste Niederlage in Folge. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte. Und am Mittwoch-Abend auch das Pokal-Aus. Selbstverständlich hat niemand eine Überraschung der Abstiegskandidaten gegen den Rekordmeister FC Bayern München erwartet. Gleichwohl sich die Fans im Stadion nicht so schnell haben hingeben lassen. Den Beistand ihrer Anhänger hat die Mannschaft zur Zeit bitter nötig. Aber auch der kann die Krisen-Serie nicht stoppen. Demütigende fünf Tore der Bayern zeigten erneut, dass es der Marwijk-Elf eindeutig an Qualität aber auch an Biss fehlt. Denn im Gegensatz zu ihren Fans gaben sich die Spieler ihrem Schicksal hin. Ohne Konzept, Konzentration und Kampfgeist vergruben sich die Nordlichter in den tiefen Abstiegsabgrund. Sich aus diesem herauszuspielen wird in den nächsten Wochen eine waschechte Mammutaufgabe sein.

 

Und als wäre die mangelnde Leistung der Spieler nicht schon Problem genug, zeichnet sich besonders in den schweren Tagen auch die Führungsetage durch Unprofessionalität und Inkompetenz aus. Nach der Niederlage gegen Hertha Berlin fordern die Fans immer wieder den Rücktritt des Vorstands und sprechen sich für einen neuen Kandidaten als Trainer aus. Felix Magath. Ein Name, der auch schon nach der Beurlaubung von Thorsten Fink in den Medien kursierte. Aber schon da machte Magath seine Einstellung gegenüber der Vereinsführung deutlich. Der Trainer-Posten war es nicht der ihn reizte, vielmehr war der dreifache deutsche Meister daran interessiert die Führungsstrukturen zu verändern, und den Traditionsverein wieder in die richtige Richtung zu lenken. Ein Vorsatz, der sich jetzt mehr als wirksam erweisen würde. Dem Verein fehlen ganz klar Menschen aus dem Fußball, die in der Lage sind Situationen einzuschätzen. Insbesondere wenn sich der Verein auf dünnem Eis befindet, und kurz davor steht unterzugehen. Aber machen wir uns nichts vor, schwimmen tut der HSV ohnehin schon seit einigen Jahren. Mit einer Kombination von selbstzerstörender Vereinspolitik, Fehleinkäufen und der dadurch stagnierten sportlichen Leistung auf dem Platz, schoss sich der HSV selbst ins Aus. Nicht einmal der zurückgekehrte „Messias“, Rafael van der Vaart kann seinen Verein und seine Stadt von dem Bösen erlösen. Und nun sammelt man seit Rückrundenbeginn satte 15 Gegentore. Verheerend ist aber die Tatsache dass nicht ein einziger Ball, noch nicht einmal aus Zufall, im Netz der Gegner landete.

 

Für Trainer Bert van Marwijk eigentlich Grund genug die Koffer gepackt zu haben und seinem Zwischenstop in Hamburg ein Ende zu setzen. Immerhin schien er einen längeren Aufenthalt auch nicht geplant zu haben. In den vergangenen sechs Monaten bezog der Holländer nämlich nur ein Zimmer eines Hamburger Hotels. Nicht unbedingt ein Zeichen von Zuwendung und Hingabe. Ganz im Gegensatz zu dem Vorstand, der spricht dem Trainer volles Vertrauen aus. Denn auch nach sechs Niederlagen in Folge sieht der Vorstand keinen Grund den Vize-Weltmeister zu entlassen. Man spreche mit einer Stimme. Eine Stimme, der keiner so recht folgen kann. Eines der Vereinsorgane genauso wenig. Der Aufsichtsrat schien am vergangenen Sonntag mit seinem neuen Chef Jens Meier endlich Charakter zu zeigen. Die Krisensitzung am vergangenen Sonntag sollte die brenzliche Lage entschärfen und den Meilenstein setzen, der endlich wieder Licht ins Dunkle bringen sollte. Zahlreiche Reporter verfolgten das Geschehen. Acht Stunden solle heiß darüber diskutiert worden sein, ob man sich für die Entlassung des gesamten Vorstandes mit Präsident Carl-Edgar Jarchow, Sportdirektor Oliver Kreuzer und damit auch Trainer Bert van Marwijk entscheide. Wirklich heiße Diskussionen enden dann aber doch meistens mit einem Ergebnis. Aber nein. Auch da haben wir den HSV überschätzt. Selbst nach einem solchen Sitzungs-Marathon bleibt Pressesprecher Jörn Wolf nichts anderes übrig als zu verkünden, dass es nichts zu verkünden gäbe. Herbe Ironie? Nein – absoluter Ernst. Sich selbst durch den Kakao zu ziehen gelingt dem Verein deutlich besser als wirksame Entscheidungen zu treffen.

 

Im Grunde genommen scheint es unglaublich, dass man den Schritt zu Felix Magath nicht gewagt hat. Nach heimlichen Treffen der Kontrolleure aus dem Aufsichtsrat mit dem Ex-Hamburger, habe man sich geeinigt Magath als Alleinherrscher in Doppelfunktion als Trainer und Manager installieren zu wollen. Natürlich ist es aber für den Verein rein finanziell gesehen eine Hürde, den gesamten Vorstand zu feuern und deftige Abfindungen zu zahlen, von Geld, was eigentlich nicht da ist. Aber auch nur eigentlich- denn auch dafür hat sich eine lukrative Chance geboten. Bekennender Magath-Fan und HSV-Investor Klaus-Michael Kühne war bereit die sechsstelligen Abfindungen zu finanzieren, um dem HSV-Retter Magath den Weg frei zu räumen. Auch für Felix Magath selbst ist eine Herzensangelegenheit gewesen, "seinen" Verein vor dem Untergang zu retten. Dafür bekam er auch reichlich Zuspruch von Fans aber auch von Experten. Sky-Experte Jan Age Fjörtoft teilte seine Meinung schon eine Woche zuvor mit. Nur noch Felix Magath könne diesem Verein noch helfen. Während es allen einleuchtete, zeigte nur die Vereinsführung Zweifel. Begründet wurden diese aber in keiner Gelegenheit. Eine Stimme fehlte der Pro-Magath Fraktion, um den Vorstand zu kippen und die Revolution zu starten. Man muss sagen, wenn selbst schon Laien klar war, dass Felix Magath die beste Option für den HSV war, wird es sicherlich auch dem Verein klar gewesen sein. Zweifel an der Qualität und Kompetenz hatte man nicht. Schließlich hätte man mit „Quälix“ eine Persönlichkeit und Autorität, die die Spieler momentan mehr als nötig hätten. Das muss jedem klar gewesen sein. Es muss andere Gründe für die Barrikade der Kontrolleure gegeben haben. 

 

Man kann nur annehmen, dass Magath auch immer noch darauf bestand nach der Vereins-Rettung vor dem Abstieg den Posten des Präsidenten übernehmen zu wollen. Immerhin war dieses Ziel auch schon bekannt. Mir bleibt nur die Erklärung, dass es hier um das traurige Schicksal des Bundesliga-Dinos geht, in dem das Führungspersonal sein persönliches Wohlbefinden dem Verein und seiner gesamten Tradition vorzieht. Bevor Magath Köpfe rollen lässt, geht man lieber das Risiko ein, den schwimmenden Verein ertrinken zu lassen. Es ist bedauernswert wie sehr Macht soziale und gesellschaftliche Werte, wie zum Beispiel auch den Besitz eines Gewissens, bei Menschen ausschalten kann.

 

Den HSV-Fans und allen, die diesen Club für seine Vereinsgeschichte schätzen, bleibt zu wünschen, dass die Mannschaft gemeinsam mit den Fans im Rücken, die Sache selbst in die Hand nimmt und den bedeutenden Sieg des Sports gegen den Eigensinn am Ende der Saison eifährt und die Bundesliga-Uhr weiterhin ticken lassen. Wir drücken die Daumen im Abstiegs-Endspiel gegen Eintracht Braunschweig!

 

Von Irena Vukovic

Der HSV steigt ab, aber keiner darf drüber reden

13.02.2014 00:00

Die Sonne strahlt über der Imtech Arena. Angesichts der prekären Situation ist aber trotzdem Gewitterstimmung beim HSV. Heute Abend kommen auch noch ausgerechnet die großen Bayern in den Norden. BTB-Reporter Annabell Behrmann und Jonas Giesenhagen gingen vor dem Spiel auf Stimmenfang. Nicht etwa bei Oliver Kreuzer oder Bert van Marwijk, die das sinkende Schiff erst vor kurzem betreten haben, sondern bei den Leuten, die schon seit Jahren abseits des Rampenlichtes für den HSV arbeiten. Wie geht es ihnen in dieser Situation, müssen sie bei einem Abstieg um ihren Job fürchten? 

Die ersten Pressevertreter treffen ein, Ordner riegeln die Parkplätze ab. Beim Hamburger SV steigt die Anspannung vor dem Viertelfinalspiel im DFB-Pokal. Wir wollen wissen, was in den Menschen vorgeht, die nicht im Rampenlicht stehen und saftige Gehälter vom Vorstand finanziert bekommen. 

Beim Verein selbst stehen wir zunächst vor verschlossenen Türen. Es herrscht eine zurückhaltende Stimmung, beinahe erdrückend. Im stadioneigenen Ticketcenter werden wir zunächst freundlich empfangen. „Hey, Ihr wollt bestimmt Tickets kaufen?!“ Nein. Eigentlich wollen wir uns nur mit jemanden darüber unterhalten, wie die Stimmung bei den Leuten ist, die täglich für ihren Verein bei der Arbeit alles geben. Zu einer Aussage ist jedoch niemand bereit. Auch im Stadionmuseum fällt die Begrüßung freundlich aus, mit uns reden möchte allerdings auch hier niemand. Macht der HSV seine eigenen Mitarbeiter mundtot oder möchte man uns schlicht keine Auskunft geben? Wir fragen in der Geschäftsstelle nach. Als wir uns bei der Dame am Empfangstresen erkundigen, warum niemand mit uns reden dürfe, werden wir zurückgewiesen. Mit den Worten, dass angesichts des großen Spiels heute Abend wohl keiner einen Nerv dazu hätte, verabschiedet sie sich von uns. Ja, es sind eben alle ein wenig angespannt beim HSV. 

Auf dem Parkplatz vor der Imtech Arena werden wir aber dann doch fündig. Ein Ordner, der am Stadion für die Parkplatzanweisung zuständig ist, erklärt sich nachkurzem Bedenken dazu bereit, sich mit uns zu unterhalten. Er arbeitet für eine Sicherheitsfirma, die seit Jahren Partner des Hamburger SV ist. Unter seiner strahlend-gelben Uniform trägt er die Raute im Herzen. Wenn er nicht arbeiten muss, ist der Parkplatzwächter selbst im Stadion. Die aktuelle Situation sieht er mit gemischten Gefühlen. Natürlich ist er sich über den Ernst der Lage bewusst, aber wie bei allen Fans stirbt die Hoffnung zuletzt. Gedanken macht er sich vor allem über die Situation in den Köpfen der Spieler und Verantwortlichen. Die meisten seien sich nicht bewusst, dass auch vor den Einlasstoren der Imtech Arena viele Leute vom HSV abhängig sind. Zu möglichen Auswirkungen sagt der Mann, der anonym bleiben möchte, weil er eigentlich auch nicht mit den bösen Medienvertretern reden darf: „Falls der Verein absteigt, weiß man natürlich nicht, ob aus unserer Firma noch so viele Leute gebraucht werden, wenn weniger Zuschauer kommen.“ 

Das ist der springende Punkt: Die sinkenden Zuschauerzahlen machen sich nicht nur in den Kassen des Vereins bemerkbar, sondern auch bei allen Arbeitern, die teilweise nicht direkt beim HSV angestellt sind, sondern indirekt für den Traditionsclub arbeiten. So auch die gastronomischen Betriebe. 

Carsten Runge betreibt in der Nähe des Stadions einen Bierstand. Er hat sich das Grundstück gekauft, bringt jedes Heimspiel Höchstleitungen für hunderte von Fans. Zumindest das Bier leistet den gewünschten Effekt, wenn schon nicht die Spieler auf dem Platz. Der Standbesitzer ist hauptberuflich Pilot, Bier verkaufen tut er nur als Nebenjob und ist damit wirtschaftlich nicht ausschließlich vom HSV abhängig. Ärgerlich für ihn wäre lediglich, dass er dann Montagabends arbeiten müsste…

Mario Drifte hingegen bangt um seine Existenz. Er hat vor zwei Jahren die Bar „Unabsteigbar“ am Bahnhof Stellingen eröffnet. Mit viel Herzblut und einer Menge Geld hat er die komplette Kneipe zu einer HSV-Bar renoviert. Liebevolle Malereien vom Volksparkstadion und unzählige Schals zieren die Wände. Der Kneipenbesitzer ist auf die Fans angewiesen, die vor und nach dem Spiel seine Bar besuchen. „Wir leben von den 20 Heimspielen, die der HSV hat.“ Bewusst scheint dem Verein dieses Ausmaß seiner Meinung nach aber nicht zu sein: „Die wissen gar nicht, was dahinter steckt. Es ist eben nicht nur der Verein und das Merchandising, sondern es existieren viele um den HSV herum, die nicht direkt angestellt sind.“ Wenn die Hamburger nun also tatsächlich absteigen sollten, würde das für Mario Drifte weniger Kundschaft bedeuten, der Bierlieferant würde abspringen und zwangsläufig müsste er Angestellte entlassen. Eine Kettenreaktion, die weitaus mehr in die Tiefe geht, als die meisten denken. Dabei ist Mario Drifte nur ein kleiner Zweig des „Großen HSV“. 

Die schlechte Leistung der Mannschaft löst schlechte Stimmung bei den Fans aus - das bekommt auch der Kneipenboss zu spüren: „Wenn die Leute gefrustet vom Spiel kommen, ist das Bier auf einmal schal, die Cola schmeckt nicht…“ Auf die Frage, was denn passieren muss, damit die Hanseaten wieder aus der Krise kommen, bricht er in Gelächter aus. „Es ist schwer, die Karre wieder aus dem Dreck zu holen. Die Leistung der Mannschaft grenzt an Arbeitsverweigerung. In normalen Betrieben als Bäcker oder Maurer wären sie schon längst arbeitslos.“ Mario Drifte ist ein sehr herzlicher und offener Mensch. Er gibt alles für seinen Job und genau dasselbe erwartet er auch vom HSV. In seiner Kneipe sorgt er dafür, dass sich die Fans wohlfühlen. Die Gemütlichkeit und das Beisammensein gehört für viele Anhänger zum Fan-Sein dazu.

Das gesamte Prinzip funktioniert wie bei einem Kartenhaus: Die HSV-Kneipe ist scheinbar nur ein kleiner Teil eines großen Ganzen, aber wenn auch nur eine Karte fehlt, fällt alles in sich zusammen und das gesamte Haus stürzt ein.

 

Von Jonas Giesenhagen und Annabell Behrmann

Vom Vergessenen zum Matchwinner

04.12.2013 17:30

Tonnen schwere Sandsäcke fielen von seinen Schultern. Den Ärger der letzten Monate machte er mit einem einzigen Tor vergessen: Die 85. Spielminute brach an. Mittlerweile hatte sich das Achtelfinale zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln zu einem richtigen Pokalfight entwickelt. Es stand 1:1 und auf den Rängen holte sich manch einer schon einen warmen Glühwein für die Verlängerung. Dann kam die Erlösung. Ein abgefälschter Ball landete direkt vor den Füßen von Ivo Ilicevic, der eiskalt verwandelte.

Rückblende: Im Sommer 2011 holte der HSV den Kroaten für vier Millionen Euro aus Kaiserslautern an die Elbe. Doch wirklich ausgezahlt hatte sich der Einkauf bisher nicht. Zahlreiche Verletzungen verhinderten seine Einsätze. Gerade kurierte der Kroate eine Läsion aus, da folgte schon die nächste. Von Muskelfaserriss bis Bauchmuskelzerrung – gefühlt ließ Ilicevic keine Verletzung aus. Nur bei 31 von möglichen 78 Ligaspielen stand der 27-Jährige auf dem Platz für die Hanseaten. Hinzu kam eine magere Ausbeute von drei Treffern.

„Es war eine schwere Zeit und vor allem eine lange – fast 2 Jahre war ich nicht richtig fit“, blickte Ilicevic nach dem Spiel gegen Köln etwas nachdenklich auf die vergangene Zeit zurück. Er war schon fast in der Versenkung gelandet. Sein Name war kein Thema mehr in Hamburg. Ein Wechsel schien das einzig Logische zu sein. Doch Ilicevic blieb und erzielte den entscheidenden Treffer kurz nach seiner Einwechslung (75.) zum 2:1-Sieg. So schnell kann es gehen, vom Vergessenen zum Matchwinner des Spiels zu werden.

„Ich bin froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind und ich der Mannschaft helfen konnte“, sagte der Torschütze fast lässig über das Weiterkommen. Aber für den Verein war es eine ernste Angelegenheit: Der HSV schaffte es das erste Mal seit vier Jahren wieder über ein Achtelfinale hinaus. Alleine der Einzug ins Viertelfinale bescherte der Elf von Bert van Marwijk 1,2 Millionen Euro, hinzukommen Ticketeinnahmen und ein mögliches Livespiel. Ilicevic sorgte mit diesem Tor also ein Stück weit selber dafür, dass die in ihn investierten Millionen endlich aufgefüllt werden auf dem chronisch leeren HSV-Konto.

Das Spiel war sein Millionen-Erlös über lange Strecken aber nicht wert und bot sportliche Magerkost: Viele Ballverluste, fehlende Ideen nach vorne und vergebene Großchancen standen auf der Liste beider Teams, an denen sie arbeiten sollten. Der HSV kann von Glück reden, nicht gegen den Zweitligisten ausgeschieden zu sein. „Das war kein gutes Spiel heute“, musste auch Ilicevic zugeben, „aber das kann uns egal sein.“ Der HSV ging durch Maximilian Beister kurz vor der Pause in Führung (42.), kassierte schnell nach Wiederanpfiff den Ausgleichtreffer von Adam Matuschyk (53.) und rettete sich vor der Blamage Dank Ivo Ilicevics Siegtor (85.).

Ist der Knoten beim 1,74 cm kleinen Kroaten jetzt geplatzt? „Heute habe ich es besser gemacht als in Wolfsburg. Im Endeffekt ist es mir nun egal, was in Wolfsburg war.“ Am vergangenen Freitag spielte der HSV in der Bundesliga gegen den VfL. Auch da hatte Ilicevic den Siegtreffer zum 2:1 auf dem Fuß, doch traf nur die Latte. Das Quäntchen Glück fehlte ihm - wie so oft in letzter Zeit. Die Verzweiflung brannte sich immer tiefer ein. Jetzt kam der Befreiungsschlag.

Ein Grund dafür ist, dass Trainer Bert van Marwijk ihm immer wieder sein Vertrauen schenkte. Zwar übernimmt Ilicevic momentan noch die Jokerrolle, die Parallelen zwischen dem Trainerwechsel und dem Aufstieg des Kroatens lassen sich aber kaum leugnen. Diese Tatsache ist ihm bewusst, das verriet sein schelmisches Lächeln. „Unter dem neuen Trainer haben wir gute Leistung gebracht. Er macht seine Sache gut.“ Er ist glücklich unter Bert van Marwijk. Alles andere ist reine Interpretationssache, aber die Parallelen bleiben. Sein neuer Trainer hält jedenfalls viel von ihm. „Er ist ein großes Talent“, sagte van Marwijk im Anschluss des Pokal-Spiels.

Für den HSV geht es in Richtung Viertelfinale und der Traum vom Finale in Berlin darf weiter geträumt werden. Vor der Partie sind die Hamburger in der DFB-Pokal-Historie drei Mal gegen den 1. FC Köln rausgeflogen. Lediglich einmal kamen die Hanseaten in der Saison 1966/67 weiter. Damals sind sie bis ins Finale gekommen, kassierten dann eine 0:4-Klatsche vom FC Bayern München. Auf die Frage nach einem Wunschgegner wusste Ivo Ilicevic nur eines: „Ich hoffe nicht, dass es Bayern ist. Bayern ist zurzeit fast schon unschlagbar. Aber wir hoffen natürlich wieder auf ein Heimspiel.“ Am kommenden Sonntag in der ARD Sportschau um 18 Uhr werden die Viertelfinal-Begegnungen ausgelost.

 

Von Annabell Behrmann

Doppelter Befreiungsschlag- Ilicevic setzt dem Achtelfinal-Fluch ein Ende

04.12.2013 15:09

 

HAMBURG 04. Dezember- Das Hamburger Verkehrsnetz im Ausnahmezustand. Überfüllte S-Bahnen, kilometerlanger Stau und Massen von Menschen in Vereinskostümen. Der Weg ins Hamburger Volkspark-Stadion erwies sich nicht nur für die Fans als wahre Herausforderung. Auch der verletzte Kapitän Rafael van der Vaart eilte mit Freundin Sabia am Dienstagabend erst 15 Minuten nach Anpfiff die Treppen zu den Tribünen hinauf. Der Trubel um das Pokal-Achtelfinale zwischen dem Hamburger SV und dem Zweitligisten 1. FC Köln schlug sich dann auch noch auf dem Spielfeld nieder. Einem, auf den man in Hamburg lange gewartet hat, gelang es den Hanseaten doch noch einen glücklichen Abend zu bescheren.

 

„Es war eine schwere, eine lange Zeit“ für Hamburgs Patienten Ivo Ilicevic. Eine Reihe von Muskelverletzungen ließen den Kroaten nach seinem Wechsel vom SC Kaiserslautern auch nach zwei Saisons in Hamburg noch nicht so recht ankommen. Nun fühlt er sich aber umso wohler in der Elbstadt. Zurecht nach dem langersehnten Tor (2:1 85.Min), das zugleich den Einzug ins Pokal-Viertelfinale ermöglichte. „Das in Wolfsburg war Pech. Heute habe ich es ein bisschen besser gemacht. Im Endeffekt ist aber egal was letzten Freitag passiert ist. Ich bin froh, dass wir eine Runde weiter sind und ich der Mannschaft helfen konnte“ zeigt sich der 27-jährige deutlich erleichtert. Lange feiern ist heute aber nicht mehr drin. Denn am Wochenende steht bereits das nächste Spiel an. „Aber mal schauen was in der Kabine passiert“ sagt der Mittelfeldspieler trotz Disziplin mit einem leichten Schmunzeln.

 

Seinen Platz in der Stammformation wird sich Ilicevic in den nächsten Wochen zwar noch erarbeiten müssen. Dass er aber langsam auftaut, hat sich bereits in den letzten Spielen des HSV bewährt. Jetzt ist der Knoten endlich geplatzt. „Da kommen bestimmt noch weitere Treffer dazu“ sprüht der torgefährliche Flügelspieler vor Motivation. Bisher hatte der in Aschaffenburg geborene Kroate nur wenige Einsätze für seine Nationalmannschaft. Nun meldete sich aber auch Ex-HSV-Profi Niko Kovac. Der leitet gemeinsam mit seinem Bruder Robert die kroatische Mannschaft seit der Relegationsrunde der Qualifikation für die anstehende Weltmeisterschaft. Kovac setzte Ilicevic bereits im Hinspiel gegen Island in die Startformation. Die mangelnde Spielpraxis machte ihm aber zu schaffen, weshalb er im Rückspiel nicht im Kader war. Dennoch setzt Kovac großes Vertrauen in Ilicevic und ist sich seiner Qualität bewusst. Eine Einladung zu weiteren Tests mit der Nationalelf gibt es somit auch schon. Gemeinsam mit Teamkollege Milan Badelj geht es dann in die Heimat. Zeit für Urlaub am Meer und Familienbesuche wird es dann leider nicht geben.

 

Auch Trainer Bert van Marwijk sieht in Ilicevic großes Potenzial, der Mannschaft weiterhin von Bedeutung zu sein. Damit bewies der Holländer auch 15 Minuten vor Schluss mit dem entscheidenden Wechsel das richtige Gespür zu haben. „Ich wollte die Kreativität der Mannschaft beibehalten, darum habe ich auch Ilicevic spielen lassen.“ Diese Entscheidung ließ letztlich auch die Vereinskasse wieder klingeln.

 

Vier Jahre hat es gedauert, bis die Hamburger ihren Pokal-Achtelfinal-Fluch brechen konnten. In den vergangenen Jahren war dort nämlich schon Schluss für die Hanseaten. Finanziell betrachtet ist der Einzug ins Viertelfinale allein ein riesiger Triumph für den Verein. Mit einer Prämie in Höhe von 1,2 Millionen Euro ist dem Bundesliga-Dino die nötige Finanzspritze verpasst. Das dürfte auch Sportchef Oliver Kreuzer ein paar ruhige Nächte verschaffen.

 

Für Trainer van Marwijk wird es wohl keine ruhigen Nächte geben. In seinem Team gibt es noch einige Baustellen, an denen gearbeitet werden muss. Unnötige Patzer in der Defensive haben das Pokalspiel zu einer regelrechten Zitterpartie gegen die ebenbürtigen Rheinländer gemacht. Ein eindeutiger Sieg der Hamburger war das allemal nicht. Der Top-Aufstiegskandidat aus Köln stellte Torhüter René Adler nämlich auch so manches Mal vor die ein oder andere Prüfung. Das entscheidende Quäntchen Glück fehlte immer wieder. Auch bei der letzten Ausgleichsmöglichkeit von Patrick Helmes kurz vor Schluss, der am Pfosten scheiterte. Mit mehr Glück gingen schließlich die Hausherren vom Feld.

 

Jetzt darf der Nordklub wieder von dem Pokalfinale träumen. Zunächst aber findet die Auslosung der Viertelfinal-Begegnungen am kommenden Sonntag statt. Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft Silvia Neid soll das glückliche Händchen haben. Das auch für den HSV. Einem seiner Nationalmitspieler möchte Torschütze Ivo Ilicevic nämlich nicht so gern begegnen: Mario Mandzukic. Einen Wunschgegner gibt es nicht. Auf den FC Bayern München könne man aber durchaus verzichten.   

 

Von Irena Vukovic

Sabine Lisicki und Oliver Pocher: Wo die Liebe hinfällt...

20.11.2013 14:52

Sie eroberte diesen Sommer die Herzen einer ganzen Nation. Mit ihrer bitteren Niederlage im Wimbledon-Finale gegen Marion Bartoli rührte sie uns alle zu Tränen. Der Tennissport fing in Deutschland wieder an zu leben, wie lange zuvor nicht mehr. Die Deutschen hatten wieder eine Tennishoffnung, mit der sie sich identifizieren konnten. Sabine Lisicki ist keine unnahbare Tennisspielerin. Sie zeigt Schwächen, weinte bereits während des Wimbledon-Finales auf dem Platz. Jeder litt mit ihr, spätestens mit ihrer herzzerreißenden Rede nach der Niederlage überzeugte sie die Massen von sich. Trotzdem zeichnet  Lisicki ganz bestimmt keine innere Zerrissenheit aus, sondern ihre unerschöpfliche gute Laune und ihr ansteckendes Lächeln. Sie ist ein Mensch wie du und ich, schenkt jedem ihrer Mitmenschen ein Stück von ihrem sonnigen Gemüt.

Oliver Pocher. Ein kleiner Zwerg, der anscheinend nur Witze auf Kosten anderer machen kann. Er darf diverse TV-Formate moderieren, ist stets präsent in den Medien. Irgendwer scheint ihn also sehen zu wollen. Jedenfalls ist es nicht sein gutes Aussehen, was die Menschen seine Shows gucken lässt. Vielleicht eher seine polarisierende Art? Man weiß es nicht…

Und ausgerechnet diese beiden, Sonnenschein Sabine Lisicki und Witzfigur Oliver Pocher, sollen nun ein Paar sein? Für viele Fans der Tennisspielerin ist das unverständlich. Die Pocher-Anhänger hingegen werden wohl sagen: „Guter Fang, mein Lieber.“ Betrachtet man die beiden nur aus der Sicht, wie sie in den Medien dargestellt werden, ist man als Frau verleitet zu sagen: „Bine, bitte suche dir doch einen Besseren.“ Aber irgendetwas muss Oliver Pocher anscheinend an sich haben, sonst würde Lisicki wohl kaum mit ihm zusammen sein. Das beweist mal wieder, dass viel mehr hinter den Promis steckt, als in den Medien preisgegeben wird. Wer weiß, was für ein netter Kerl sich hinter Pocher verbirgt? Okay, okay - vielleicht leidet die gute Bine auch doch nur an einer Geschmacksverirrung. Aber wie heißt es doch so schön: Wo die Liebe hinfällt. Und egal, ob wir nachvollziehen können, warum Bine sich den Pocher ausgesucht hat, Hauptsache die beiden wissen, warum sie sich mögen.

 

Von Annabell Behrmann

"Trainer kommen, Trainer gehen"

12.11.2013 19:35

Eigentlich war doch alles wie gewohnt am Millerntor: Die Höllenglocken erklangen und die Mannschaften betraten das Spielfeld. Die Kulisse bereitete einem ein Gänsehautgefühl, die wehenden Fahnen der Pauli-Fans begrüßten ihr Team. Der Schiedsrichter bat die beiden Kapitäne zur Seitenwahl, das Spiel wurde angepfiffen. Auf der Trainerbank saß ein glatzköpfiger Mann, der seinen kahlen Kopf versuchte, mit einer St. Pauli-Mütze zu wärmen. Also alles wie gehabt – oder etwa nicht?

Nicht ganz: Es war nicht mehr Michael Frontzeck, der an der Seitenlinie stand und Anweisungen gab. Er hatte vor fast einer Woche seine Koffer gepackt.

Als der Stadionsprecher Roland Vrabec als neuen Trainer bei der Mannschaftsaufstellung aufrief, gab es vereinzelte Pfiffe, teilweise verhaltenen Applaus. Das Stadion war ungewöhnlich ruhig und eine richtige Reaktion der Fans blieb aus. „Trainer kommen, Trainer gehen“ stand auf einem Spruchband im Pauli-Block. Obwohl Michael Frontzeck ein beliebter Coach war, nahm man die Entscheidung des Vorstands so hin. Was blieb ihnen auch anderes übrig, auch die Fans wussten, dass Unruhe ihre Mannschaft nicht weiterbringt.

Nicht nur der FC St. Pauli hatte seinen Trainer entlassen, auch die Gäste vom FC Energie Cottbus waren durch Stephan Schmidt auf dieser Position neu besetzt. Die Verunsicherung war beiden Teams zu Beginn deutlich anzumerken. Das von Neu-Trainer Vrabec angekündigte Feuerwerk, das die Paulianer in den ersten 15 Minuten auf dem Platz abfackeln wollten, blieb aus. Einzig die Fans brannten auf den Rängen Wunderkerzen ab – das war’s aber auch schon. Bis zur 35. Minute dauerte es, bis der überragende Mann des Spiels, Fin Bartels, die Kiez-Kicker in Führung brachte. Nach erneuten Zweifeln anfangs der zweiten Halbzeit brannten die Paulianer dann doch das versprochene Feuerwerk ab: Sebastian Schachten (70.) und Markus Thorandt (73.) machten den 3:0-Sieg gegen Energie klar. Die Hanseaten waren seit drei Pflichtspielen torlos gegen die Lausitzer geblieben, nun beendeten sie die Misere. Ganz im Gegenteil zu den Gästen: Cottbus ist jetzt schon seit 459 Minuten ohne eigenen Torerfolg und konnte keines der letzten 13 Auswärtsspiele gewinnen. Damit sind sie Tabellenschlusslicht.

Der Einstand des ehemaligen Co-Trainers Vrabec war gelungen. "Ein Debüt mit solch einem Spiel ist überwältigend", sagte er. Jetzt gilt es für ihn, seine Chance zu nutzen, die ihm Manager Rachid Azzouzi in Aussicht stellte: „Roland wird bis zur Winterpause definitiv bleiben. Ich schließe nicht aus, dass er bei guter Zusammenarbeit auch länger bleibt. Er hat jetzt erst einmal fünf Spiele Zeit.“ Fünf Spiele, um sich als potentiellen Frontzeck-Nachfolger zu beweisen.

Ansonsten hat sich auch Ex-Pauli-Spieler Marius Ebbers für den Trainerposten angeboten. Auf Facebook verkündete er ironisch: „Wollte mir sowieso gerade ne‘ Glatze rasieren lassen!“ Vrabec ist nun der vierte glatzköpfige Trainer in Folge.

Trotzdem blieb das Gefühl nicht aus, dass der FC St. Pauli ein abgekartetes Spiel spielte: Egal, wo Azzouzi gefragt wurde – ob auf der Pressekonferenz, im NDR Sportclub oder in der Mixed-Zone – es blieben stets die gleichen Antworten. Wie auswendig gelernt, spielte er seine Platte ab. Was sich mit Michael Frontzeck wirklich abgespielt hat, behält der Verein wohl für sich. Auf die Frage an Vrabec, wie die Mannschaft auf ihn reagiert habe, gab es ebenfalls die erwartete Antwort: „Die Spieler sind Angestellte des Vereins, sie müssen das so akzeptieren.“

Auch unter den Spielern wusste man, was man zu sagen hat: „Wir kennen Roland seit dem Sommer. Er hat vorher schon viel Trainingsarbeit übernommen. Der Unterschied ist, dass er nun die finalen Entscheidungen trifft“, sagte Florian Kringe. Jeder nahm also die Entscheidung so hin, dass aus dem Nichts ein Trainer entlassen wurde, nur weil er den Vertrag verlängern wollte.

Nach dem Schlusspfiff bildeten alle Pauli-Spieler einen Mannschaftskreis. Ihr neuer Trainer war zwar mit dabei, nahm aber eine außenstehende Rolle ein. „Trainer kommen, Trainer gehen“. Das bewies auch St. Pauli mit dem Sieg.

 

Von: Annabell Behrmann

Auftakt in die Trainerkarriere?- Roland Vrabec erfolgreich auf der Kiez-Bank

12.11.2013 18:27

 

HAMBURG 12. November- Eine beeindruckende Kulisse von bunten Lichtspielen zwischen Riesenrädern, fast 50 Meter hochragenden Schwingschaukeln, der Duft von weihnachtlichen Leckereien und ein Glockenleuten zum Gänsehautkriegen. Das ließ den knapp 27500 Zuschauern im Millerntor-Stadion am Montagabend, inmitten des Hamburger Winterdoms, ein eher nervenaufreibendes Spiel ganz spektakulär vorkommen. Spektakulär dürfte der verdiente 3:0-Sieg des FC St.Pauli gegen Tabellenschlusslicht FC Energie Cottbus besonders für Einen gewesen sein.

 

Sein Name war Programm. Doch wie spricht man den eigentlich aus? „Wrabetz“, erklärt der kroatisch-stämmige Interimstrainer des FC St.Pauli. Roland Vrabec saß zum ersten Mal als Cheftrainer auf der Bank. Als Nachfolger von Michael Frontzeck führte er den FC St.Pauli mit dem entscheidenden Sieg gegen den FC Energie Cottbus auf Platz fünf der Tabelle der 2. Liga. Nach einem glatten 3:0 eigentlich Grund genug vor Bestätigung zu protzen. Aber nein. Charmant bescheiden zeigt sich der frischgebackenen Trainer über die weitere Zukunft bei den Paulianern. „Ich denke wenn die Spiele weiterhin so positiv laufen ist eine größere Chance da, aber wenn nicht dann freunde ich mich auch wieder mit der Rolle als Co-Trainer an.“ 

 

Nicht ohne Grund spricht die Chefetage des FC St.Pauli dem ehemaligen Co-Trainer so viel Vertrauen zu. Als vierter Glatzkopf-Trainer in Folge entspräche er zumindest den optischen Anforderungen. Über eine längere Zusammenarbeit mit Vrabec nach der Winterpause macht sich Sportchef Rachid Azzouzi vorerst keine Gedanken. „Er hat einen guten Job gemacht mit der Mannschaft. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit an unseren Defiziten zu arbeiten. Danach geht es erst weiter.“ Dass Azzouzi Freund langer Phrasen ist, dürfte dem einen oder anderen in den letzten Tagen bereits aufgefallen sein. Zu Spekulationen der Medien, dass Holger Stanislawski potenzieller Kandidat für den Trainerposten sei, will sich der Manager nicht äußern.  

 

St.Pauli auch ohne Schon-Programm erfolgreich

Interimstrainer Vrabec hatte zu Beginn zwar angekündigt, nicht viel verändern zu wollen. Eine Methode strich der Trainer aber unmittelbar. Die Kiezkicker mussten auf das Schon-Programm im Hotel am gestrigen Spieltag verzichten. Vrabec erhoffte sich besonderen Erfolg dadurch. „Wenn die Spieler von zu Hause zum Stadion kommen, die Fans sehen, überträgt sich vielleicht Energie.“

 

Damit hatte der neue Trainer wohl den richtigen Riecher. Die Energie der Fans hat die Mannschaft vom Kiez am Montagabend jedenfalls gespürt. Bei Energie Cottbus konnte von Energie aber nicht die Rede sein. Die Chancenverwertung war zwar für beide Mannschaften ein großes Problem, der Abschluss glückte aber nur den Hausherren nach 15 Versuchen dreimal: Bartels (35.), Schachten (70.), Thorandt (74.). Zu wenig Präzision und Entschlossenheit bei Torschüssen ließ vor allem Pauli-Keeper Phillip Tschauner unterfordert auftreten. Das nötige Quäntchen Glück hatte damit der FC St.Pauli, der sich vehement im Angriff durch die Abwehr der Gegner biss.

 

Obwohl die Mannschaft von der Entlassung ihres Trainers Michael Frontzeck redlich überrascht war, zeigte man sich zufrieden mit der Leistung des neuen Trainers. Dass die Beziehung zu Vrabec alles andere als „neu“ ist, stellt Mittelfeldspieler Florian Kringe richtig und pocht darauf.„Neu ist er ja nicht, wir arbeiten bereits seit Monaten mit ihm zusammen.“

 

Die erste Prüfung hat Vrabec bereits bestanden. Wenn er sich bis zur Winterpause in der Gesamtbilanz genauso „spektakulär“ beweist, wird der 39-Jährige demnächst vielleicht seinen ersten Vertrag als Cheftrainer unterzeichnen. Vorerst steht aber nach der Länderspielpause der 15. Spieltag (24.11.) beim VfR Aalen an.

Für den FC Energie Cottbus und Trainer Stephan Schmidt geht die Punktejagd nach 460 torlosen Minuten am kommenden Spieltag im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt weiter.

 

Von Irena Vukovic

Duell der Trainerdebütanten- Vrabec führt Kiezkicker zum Sieg

12.11.2013 18:15

 

HAMBURG 11. November- Roland Vrabec hat sich im Duell zwischen den frischgebackenen Trainern gegen Stephan Schmidt durchgesetzt. Der FC St. Pauli fuhr am 14. Spieltag der 2. Liga mit dem Frontzeck-Nachfolger den Heimsieg  mit einem verdienten 3:0 (1:0) gegen Tabellenschlusslicht FC Energie Cottbus ein. Die erste Prüfung hat der Interimstrainer damit bestanden. Nach dem kommenden Spieltag gegen VfR Aalen (24.11.) wird sich zeigen, ob der FC St. Pauli Vrabec auch als neuen Trainer für längere Zeit verpflichten will.

Für Standing Ovations im Millerntor-Stadion sorgte Markus Thorandt, der die Hausherren mit einem Kopfballtor auf ein verdientes 3:0 (74.) beförderte. Vier Minuten zuvor traf Sebastian Schachten zum 2:0 (70.) nach einer Vorlage von Fin Bartels. Der sicherte kurz vor Ende der ersten Halbzeit (35.) die ersehnte 1:0-Führung.

Trainerneuling Vrabec setzte zunächst auf ein defensives Spiel. Viel verändern wollte der Frontzeck-Nachfolger nicht. Auch ohne Top-Torjäger John Verhoek, gelang es Bartels & Co. den ersten Heimsieg nach vier Heim-Remis einzufahren. Da Stephan Schmidt auf den gelbgesperrten Abwehrchef Möhrle verzichten musste, war Improvisation im Abwehrverhalten gefragt. Den Punkt aus dem Tabellenkeller konnte sich der FC Energie nicht erspielen.

Mit hoher Abwehr gingen beide Mannschaften souverän ins Spiel. Chancenverwertung war heute ein großes Problem beider Mannschaften. Zu wenig Präzision und Entschlossenheit bei Torschüssen ließ vor allem Pauli-Keeper Phillip Tschauner unterfordert auftreten. Das nötige Quäntchen Glück hatten die Kiezkicker, die sich vehement im Angriff durch die Abwehr der Gegner bissen.

Nachdem die Gäste das Spiel in den ersten Minuten dominierten, hielten die Paulianer schnell gegen. 35 Minuten und zahlreiche vergebene Chancen später konnten die  St.Pauli-Anhänger im Millerntor-Stadion aufatmen und los jubeln. Stürmer Christopher Nöhte staubte den Gegnern den Ball ab und suchte Fin Bartels auf der rechten Seite. Der schob den Ball flach ins linke Eck und erzielte sein viertes Saisontor. Die Brandenburger trafen zu Abschluss der ersten Halbzeit nicht mehr das Netz des FC St. Pauli. Zumindest nicht von innen. Unbemerkt kam Alexander Bitroff zum Schuss(38.) an den kurzen Pfosten. Das Netz berührte der Ball aber nur von außen.

In der zweiten Hälfte hielt die Kiez-Mannschaft die gegnerische Abwehr weiter auf Trapp. Die Gäste hinten immer noch robust erschwerten den flinken Kiezkickern öfter den Weg zum Tor. Dann die Chance: Nach einer Ecke für den FC Energie (63.) verliert Marc Rzatkowski Torschützenanwärter Boubacar Sanogo (5. Platz der Torjägertabelle) kurz aus den Augen. Ehe dieser unbezwungen ins linke Eck köpfen kann, stiehlt ihm Tschauner die Show.

Blanke Nerven beim FC Energie. Bartels passte flach durch die Cottbus-Abwehr und gab Schachten die Möglichkeit zum 2:0 (70.) zu erhöhen. Das sollte aber nicht genug sein. Vier Minuten später lenkte Thorandt den Ball mit dem Kopf ins gegnerische Netz. Das Stadion vibrierte. Jetzt war es nicht mehr Erleichterung sondern Stolz.

In der Schlussphase gab der FC St. Pauli immer noch nicht Halt, während sich Torwart Tschauner mit Aufwärmübungen warmhalten musste. 

Für den FC Energie Cottbus und den neuen Trainer Stephan Schmidt heißt das: Nach 460 torlosen Minuten geht der Kampf um den Klassenerhalt weiter. Am kommenden Spieltag empfangen sie den FSV Frankfurt.

 

Von Irena Vukovic

Und was sagen die Frauen zum Spiel...?

12.08.2013 00:02

Hier gibt es nach jedem Spieltag der Fußball Bundesliga die Analyse zum Spiel unseres HSV. Wie haben sich die Hanseaten geschlagen?

 

1.  Spieltag: Eine Partie zwischen Licht und Schatten

Endlich hat das Leben wieder einen Sinn! Die Bundesliga geht in ihre 51. Runde und wird uns von nun an wieder jedes Wochenende mit genügend Gesprächsstoff versorgen: Schafft Pep Guardiola es, die beste Mannschaft der Welt noch besser zu machen? Geht das überhaupt? Wer wird Bayern-Jäger Nummer 1? Und wer kämpft gegen den Abstieg? Dies sind alles Fragen, die Männerherzen höher schlagen lassen... Ach ne, wir räumen hier ja mit den Klischees auf: Auch wir Frauen freuen uns auf den Start der Bundesliga! Sei’s drum, weil es etwas fürs Auge zu sehen gibt, oder weil unser Herz für einen ganz bestimmten Verein schlägt.

Mit dem Saisonstart geht auch der Bundesliga-Dino in seine 51. Runde: Dem Hamburger SV ist es als einzige Mannschaft gelungen, sich 50 Jahre lang in der 1. Bundesliga zu halten – und die Fans hoffen natürlich, dass das so bleibt.

Der erste Spieltag der Saison 2013/2014 ist gespielt. Für viele Fans ein Wegweiser, wie es für ihren Verein in der kommenden Spielzeit weitergeht. Optimisten prognostizieren dem HSV einen Platz im europäischen Wettbewerb – aber ist das auch realistisch?

 

Offensiv top, defensiv Flop: Wundertüte HSV fährt mit einem 3:3 und einem Punkt im Gepäck zurück in die Hansestadt

Die Partie begann munter und die Hamburger kassierten bereits in der 2. Minute das erste Gegentor: Nach einem missglückten Angriff ging der Ball im Mittelfeld verloren. Die Königsblauen schalteten schnell um, Draxler spielte die Kugel in die Schnittstelle der Hamburger Abwehr zu Klaas-Jan Huntelaar, der aus 28 Metern eiskalt zum 1:0 verwandelte. So manch ein HSV-Fan sah das Spiel schon wieder in einem Debakel enden. Die Schalker machten weiter Druck, doch durch etwas Glück kamen die Hamburger zum Ausgleich: Nach einer Flanke von Marcell Jansen springt der Ball an die Hand von Matip, Schiedsrichter Gräfe pfeift Elfmeter. Ob es sich um eine unnatürliche Handbewegung handelte, darüber lässt sich streiten. Doch das ist wieder eine andere Debatte, Fakt ist, der Schiedsrichter hat auf den Elfmeterpunkt gezeigt. Rafael van der Vaart schnappte sich in der 12. Minute den Ball und verwandelte sicher. Damit war das Spiel wieder offen. Der HSV spielte nun viel engagierter. Die Brandrede von Sportchef Oliver Kreuzer, in der er seinen Profis nach der 0:4-Niederlage gegen Zweitligist Dynamo Dresden vorwarf, sich nur für ihre „Gucci-Täschchen“ zu interessieren, scheint Anklang gefunden zu haben. Er forderte seine Spieler auf, sich ordentlich zu verkaufen und das taten sie auch auf Schalke. Konzentriert und mit viel Herz übernahm der Hamburger SV das Ruder. Nach einem Traum-Pass von Heiko Westermann aus der Abwehr steil auf Dennis Diekmeier, der die Linie rechts entlang sprintete und Maxi Beister sah, köpfte dieser die Lederkugel an die Latte, Hildebrand flog hinterher und bekam den Ball letztendlich so unglücklich an den Arm, dass er in der 24. Minute im Tor zum 1:2 für den HSV landete. Es war eine verdiente Führung und weitere Großchancen folgten. Doch wie in üblicher Manier konnten die Hanseaten das 1:2 nicht in die Halbzeit retten und kassierten in der Nachspielzeit den Ausgleich. Huntelaar stand nach einer Ecke von Fuchs völlig allein gelassen im Strafraum und musste nur noch zum 2:2 einnicken. Beister und Jansen guckten nur zu, das darf direkt vor der Halbzeit einfach nicht passieren.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Deja Vu: Wieder landete der Ball nach zwei Minuten fast im Tor der Hamburger, doch Clemens schoss knapp über die Latte. Nun Glück für den HSV, der in der ersten Halbzeit eigentlich die bessere Mannschaft war. Die Antwort kam aber prompt. Nach einer Ecke traf Lasse Sobiech, der neue Mann von Borussia Dortmund, der gleich sein Startelf-Debüt feierte, zur verdienten Führung für die Hamburger. Wieder passte Matip nicht richtig auf und wurde zum Unglücksvogel des Spiels. 2:3 für die Hamburger in der 49. Minute. Unglücksvogel nicht nur, weil er zwei Gegentore direkt verschuldete, sondern auch, weil das gegnerische Tor für ihn wie zugenagelt war. Doch der HSV wäre nicht der HSV, wenn sie das Spiel nicht noch einmal spannend machen würden. Die Hamburger konnten das Tempo nicht halten, Zoua und Beister wirkten müde auf den Flügeln. Das System ohne feste Spitze, bei dem sich die offensiven Mittelfeldmänner im Sturm abwechseln sollten, geriet ins Straucheln. Schalke hatte nun mehr Ballbesitz und drängte auf den Ausgleich. Adler parierte glänzend in der 65. und 69. Minute gegen Farfan und den für Neustädter eingewechselten Szalai. Aber der Hamburger Keeper musste sich in der 72. Minute dann doch Adam Szalai, der diese Saison von Mainz nach Schalke wechselte, geschlagen geben. Und leider nicht ganz unverschuldet: Nach einem Distanzschuss von Clemens konnte Adler den Ball nicht festhalten und ließ ihn direkt vor die Füße von Szalai fallen, der nur noch zum 3:3 einnetzen musste. Schade für die Hamburger, die durch eine zweimalige Führung einem Auftaktsieg ganz nah waren. Zum Schluss konnten sie mit dem Unentschieden fast glücklich sein, denn die Schalker ließen noch einige Großchancen wie beispielsweise durch Matip, der den Ball in der 87. Minute links am Tor vorbei schoss, liegen. Insgesamt kann man aber sagen, dass es ein gelungener Einstieg in die 51. Bundesliga-Saison der Hamburger war. Sportsfem meint: Aus Gelsenkirchen einen Punkt mit an die Elbe zu nehmen, ist mehr als in Ordnung. Als eingefleischter HSV-Fan kann man fast schon sagen: Wer hätte nach der schnellen Führung für die Schalker überhaupt noch mit so einem guten Spiel von den Hamburgern gerechnet? Man möge sich nur an ein 2:9 gegen den FC Bayern München aus der vergangenen Saison erinnern. Keine Leidenschaft, kein Herz und kein Engagement. Das war gegen Schalke anders. Die Mannschaft muss erst zusammenwachsen, die Abwehr stand auf beiden Seiten sehr unsicher, die Offensive zeigte sich effektiv. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Spielabläufe und Routinen einspielen. Hoffnungsvoll können wir jedoch sagen, dass die Hamburger nicht nur „Gucci-Profis“ sind, sondern Kicker mit Herz, die den Fußball lieben und gewinnen wollen. (Gut, der letzte Satz sollte noch einmal zeigen, dass der Text doch von einer Frau kommt.)

 

Von Annabell Behrmann

Der neue HSV: Endlich wieder Europa?

16.07.2013 20:13

Die vergangene Bundesliga-Saison wurde mit Platz 7 abgeschlossen. Zwar ist das keine Platzierung, die den HSV nach Europa gebracht hat, aber nach dem desolaten Start (Pokal-Aus gegen den Karlsruher SC, Niederlage beim Bundesliga-Auftakt gegen den 1. FC Nürnberg) durchaus zufrieden stellend.

Neue Saison - Neues Glück

Für die kommende Saison 2013/2014 hat der HSV viele Veränderungen vorgenommen, angefangen in der Chef-Etage: Frank Arnesen musste seinen Platz als Sportdirektor räumen, für ihn kam Oliver Kreuzer vom Karlsruher SC. Doch er ist nicht der einzige Hoffnungsträger, der aus Karlsruhe kommt: Auch der 19-jährige Hakan Calhanoglu wechselte an die Elbe. Er gilt als Supertalent, wird häufig mit Real Madrids Superstar Mesut Özil verglichen. Der Mittelfeldmann sicherte dem Karlsruher SC mit 16 Toren den Aufstieg in die 2. Liga. Wie er beim HSV einschlägt, bleibt abzuwarten. Die Erwartungen sind jedenfalls wie immer sehr hoch. Auch erhoffen sich Hamburgs Fans viel von den anderen Neuzugängen:  Johan Djourou (26 Jahre alt, kommt vom FC Arsenal) wird neuer Partner von Heiko Westermann  in der Innenverteidigung. „Heiko scheint ein Super-Typ zu sein“, verriet er der Hamburger Morgenpost. Die Harmonie scheint zumindest schon mal außerhalb des Platzes zu stimmen. Jacques Zoua (21 Jahre, kommt vom FC Basel) ist einer der dringend benötigten neuen Stürmer. Er ist allerdings mit gerade Mal einem Treffer in der Schweizer Liga nicht unbedingt für seine Torgefährlichkeit bekannt. Trainer Thorsten Fink, der ihn bereits von 2010 bis 2011 beim FC Basel trainierte, ist trotzdem von seiner Qualität überzeugt: „Er ist einer wie Paolo Guerrero.“ Bei dem Namen mögen wohl viele HSV-Fans aufschrecken. Guerrero war ein Stürmer von hoher Qualität – allerdings machten ihn weniger seine vielen Tore bekannt als seine Ausraster es taten. Bleibt zu hoffen, dass Zoua keine Kurzschlussreaktionen hat und „alle Lampen an bleiben“.

Junge Spieler als Hoffnungsträger

Weitere Verstärkungen sollen der 20-jährige Kerem Demirbay sein, der aus der 2. Mannschaft von Borussia Dortmund kommt und der 22-jährige Lasse Sobiech, der unter anderem schon beim FC St. Pauli in der zweiten Bundesliga spielte und für die SpVgg Greuther Fürth sein Erstligadebüt gab. Der HSV setzt vor allem auf neue, junge Spieler. Bei dem Stichwort „jung“ kommt auch Jonathan Tah aus der eigenen Jugend ins Spiel: Der gerade Mal 17-jährige Schüler, der nebenbei noch sein Fachabitur machen will, könnte für den HSV noch sehr wichtig werden. Er bringt jetzt schon alle körperlichen Voraussetzungen für die Abwehr mit: „Ich war schon immer größer als die anderen, da haben die Eltern am Spielfeldrand immer gesagt, dass ich einen falschen Pass hätte. Meine Mutter ist da immer ein bisschen böse geworden.” Nicht nur seine Statur macht ihn zu einem guten Spieler, er sammelte bereits wichtige Erfahrungen als Kapitän der U16- Nationalmannschaft des DFB. Lernen will er allerdings noch mehr von den erfahrenen Spielern: „In der Mannschaft versuchen mir alle, ganz gut zu helfen.”

Ist das alles?

Doch sind diese Transfers ausreichend? Sportsfem meint: Wohl eher nicht. Bisher sind viele junge Spieler gekommen. Die Mannschaft zu verjüngen ist gut für die Zukunft, doch werden immer noch Fußballer mit viel Erfahrung benötigt. Der HSV darf nicht darauf hoffen, die eher unbekannten Namen groß zu machen. Es muss ein Spieler kommen, der sich bereits einen Namen gemacht hat und eine sichere Bank für die Hamburger ist. Das Konzept mit den neuen Spielern kann funktionieren – muss es aber nicht. Bevor Oliver Kreuzer allerdings weiter einkaufen darf, müssen erst einmal alte Spieler verkauft werden, damit wieder Geld in die Kasse kommt. Ganz oben auf der Abschussliste stehen Marcus Berg, Gojko Kacar, Robert Tesche, Paul Scharner, Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic. Zwar spülte der Verkauf von Stürmer-Talent Heung-Min Son an Bayer Leverkusen 7,5 Millionen Euro in die HSV-Kasse, doch bei einem Millionen-Loch, das gestopft werden muss, ist das noch lange nicht genug für neue Einkäufe.

Bei all den Neuzugängen darf man aber nicht die alten Leistungsträger vergessen: Ein Rafael van der Vaart und Rene Adler, die letzte Saison das Hamburger Publikum verzauberten, werden auch in dieser Saison unverzichtbar sein.

Sportsfem hat euch nun auf den neuesten Stand des HSV-Kaders gebracht. Doch uns würde interessieren, was eigentlich andere Fußballer dazu sagen. Lautet die Devise wieder „Bloß nicht absteigen“ oder ist der Boom, der letzte Saison mit Rafael van der Vaart gekommen ist, dieses Mal von Anfang an da und das Saisonziel muss Europa heißen? Wir haben auf den norddeutschen Amateur-Fußballplätzen nachgefragt.

 

Das sagen Norddeutschlands Amateure dazu:

 

Kevin Lohrke (SV Rugenbergen, Oberliga): „Ich sage, dass sie 5. oder 6. Werden. Mit Djourou haben sie neben Westermann einen guten Mann dazu bekommen, der hinten für Stabilität sorgen wird. Zudem haben sie mit van der Vaart einen Spieler mit Erfahrung und von Calhanoglu halte ich auch sehr viel.“

Michael Runge (BSV Rehden, Bezirksliga): „Der Klassenerhalt sollte schon drin sein. Nein, das Ziel sollte Europa sein. Aber ich denke, dass das schwer realisierbar wird, weil mit Bayern, Dortmund, Schalke, Leverkusen, Frankfurt, Wolfsburg, Gladbach und Stuttgart noch einige Mannschaften besser sind als der HSV zur Zeit.“

Viktor Streib (SV Rugenbergen, Oberliga): „Wenn der HSV wie eine Mannschaft auftreten wird und in der Vorbereitung weiterhin so spielt und dieses Jahr mal einen guten Start in der Bundesliga hinlegt, dann denke ich, dass sie um die Europaplätze spielen werden.“

 

Von Annabell Behrmann

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